SAP Analytics Cloud – Währungsumrechnungstabellen verständlich erklärt
Die Währungsumrechnungstabelle stellt eine zentrale Komponente von SAP Analytics Cloud dar. Sie enthält die Wechselkurse für alle in SAC verwendeten Währungen. In diesem Beitrag beleuchte ich die Komponenten der Währungsumrechnungstabelle und gebe Tipps für den Einsatz in der Praxis.
Die Währungsumrechnungstabelle in SAP Analytics Cloud (SAC) wird zentral definiert und kann in mehreren Modellen systemweit verwendet werden. Die Währungsumrechnungstabelle wird im Modeler über den Reiter Währungsumrechnung angelegt und gepflegt. Alternativ können Sie die Informationen auch aus SAP BPC übernehmen. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Daten mithilfe eines Views über die Tabellen TCURR, TCURF sowie TCURX von einem SAP BW System zu laden.
Die Währungsumrechnungstabelle umfasst sieben Elemente: Quellwährung, Zielwährung, Gültig ab, Umrechnungskurs, Kategorie, Kursversion und Kurstyp. Nachfolgend erläutere ich diese anhand von Beispielen.
Quellwährung und Zielwährung
In den Spalte Quell- und Zielwährung wird über den dreistelligen Währungscode die jeweilige Währung spezifiziert. Bemerkenswert ist, dass das System schlau genug ist, die Kurse umzukehren. Wenn Sie zum Beispiel einen Umrechnungskurs von EUR zu USD definieren, kann SAP Analytics Cloud auch USD in EUR umrechnen, sofern dafür kein eigener Kurs definiert ist.
Gültig ab
Zeigt das Datum am dem der Kurs wirksam ist. So wird der Kurs mit der Gültigkeit ab 2024-01-01 im Jahr 2024 und der Kurs mit der Gültigkeit ab 2025-01-01 im Jahr 2025 verwendet. In unserem Beispiel liegen folgende Kurse für die Umrechnung von EUR zu USD vor.
Dementsprechend werden aus 100 EUR im Jahr 2024 109 USD und 107 USD im Jahr 2025.
Wenn keine gültigen Kurse vorliegen kann keine Währungsumrechnung erfolgen. Wenn wir zum Beispiel Werte für das Jahr 2023 eingeben, schlägt die Währungsumrechnung fehl.
Umrechnungskurs
Wie der Name schon sagt, legt Umrechnungskurs den Kurs der Umrechnung fest. Um die Zielwährung zu errechnen, wird der Quellwert mit dem definierten Kurs multipliziert.
Kategorie (optional)
Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Kurse für Actuals, Budget oder Planung Versionen festzulegen. Diese Einstellung ist optional. Sie können auch einen generischen Umrechnungskurs definieren, in dem Sie diese Spalte leer lassen. Dieser Umrechnungskurs wird dann versionsübergreifend verwendet.
Betrachten wir das folgende Beispiel. Für das Jahr 2024 wurden Umrechnungskurse in verschiedene Kategorien unterteilt.
So können Ist-Werte nach dem Kurs für Actuals und Plan-Werte nach dem Kurs für Planning Kategorie umgerechnet werden.
Das Ergebnis sieht wie folgt aus. Die 100 EUR werden zu 109 USD anhand der Planning Kategorie umgerechnet. In der Actuals Kategorie entsprechen 100 EUR jedoch 117 USD.
Das Definieren von verschiedenen Raten pro Kategorie erlaubt es Ihnen, verschiedene Szenarien zu planen (z.B. Plan vs. Budget) und auch Plan-Ist Vergleiche (z.B. Actuals vs. Plan) durchzuführen. Das Konzept der Kursversion erlaubt es Ihnen, granularer zukünftige Entwicklungen zu simulieren. Wenn Sie die Kategorie auf Specific setzen, können Sie mehrere Kursversionen definieren.
Kursversion (optional)
Mithilfe der Kursversionen können Sie verschiedene Szenarien simulieren. So können Sie in der Planung mit einer positiven oder negativen Entwicklung des Währungskurses rechnen. Um verschiedene Kursversionen zu definieren, müssen Sie die Kategorie als Specific festlegen.
Das nachfolgende Bild zeigt die Währungsumrechnung in Szenarien Base, Downside und Upside. Je nach Szenario ergibt sich für 100 EUR ein anderer Betrag in USD.
Kurstyp
Mit dem Kurstyp können Sie verschiedene Umrechnungskurse für verschiedene Konten festlegen. So können Sie definieren, dass Gewinn- und Verlustkonten (GuV bzw. P&L) mit einem anderen Umrechnungskurs kalkuliert werden als Bilanzkonten. Bei P&L Konten wird der durchschnittliche Umrechnungskurs (Kurstyp Average) verwendet, da diese Vorgänge enthalten, die im Laufe einer Periode stattfinden. Bilanzkonten repräsentieren die Aktive und Passiva des Unternehmens am Ende einer Periode. Daher wird der Schlusskurs (Kurstyp Closing) verwendet.
Dabei muss bei der Kontendimension der Kontotyp (Account Type) definiert werden.
Darüber hinaus müssen Sie in den Modelleinstellungen die Berechnungen von Konten priorisieren.
Wie Sie sehen, werden die GuV Konten Revenue und Operating Expenses mit dem durchschnittlichen Kurs umgerechnet. Bilanzkonten Assets und Liabilities werden dagegen mit dem Schlusskurs umgerechnet. Für Headcount findet keine Währungsumrechnung statt.
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